Hans Olde, Porträt Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar- Eisenach, 1908, © Friedrich-Schiller-Universität Jena, Kustodie

Porträt Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach Fotoatelier Franz Vältl, um 1914, © Stadtmuseum, Weimar

Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach. Großherzog & Erbverwalter

* 10. Juli 1876 Weimar † 24. April 1923 Heinrichau (Schlesien)

Wilhelm Ernsts Regierungsjahre (1901 – 1918) standen von Beginn an unter dem Eindruck der ›Silbernen Zeit‹ seines Großvaters Carl Alexander. Dieses Erbe trat Wilhelm Ernst zwiegespalten an: Auf der einen Seite förderte er die klassischen Gedenkstätten und Institutionen. Auf der anderen Seite entzog er sich gern den zahlreichen Feierlichkeiten zu Ehren der ›Weimarer Dioskuren‹.

Stattdessen ging der Fürst gerne auf die Jagd und war begeisterter Autofahrer. Den Ideen von Graf Kessler für ein Neues Weimar war er durchaus zugeneigt und der Berufung van de Veldes sowie der Gründung des Kunstgewerblichen Seminars stimmte er gerne zu. Als General (Ehrentitel) begleitete er seine Truppen an die Front. Ein aktives Truppenkommando wurde ihm trotz seiner Bitte nicht übertragen. Am 9. November 1918 dankte Wilhelm Ernst ab und begab sich mit seiner Familie auf das Gut Heinrichau in Schlesien.

Als höchster Repräsentant des Hofes war Wilhelm Ernst ein wichtiger Entscheidungsträger in sozialen, kulturellen und politischen Belangen in einer von gesellschaftlichen Umbrüchen gekennzeichneten Zeit.

Illustration von Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach, © Klassik Stiftung Weimar

Illustration von Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach, © Klassik Stiftung Weimar

In der Ausstellung »Krieg der Geister. Weimar als Symbolort deutscher Kultur vor und nach 1914« stehen ausgewählte Weimarer und Jenaer Protagonisten im Fokus, deren Wirken von der Jahrhundertwende bis zum Ende des Ersten Weltkriegs greifbar ist. Sie sind Modernisierer, Bewahrer, Nationalisten, Pazi­fisten und Neuidealisten. Die Vielfalt der Weltanschauungen, ihre Überschneidungen und Koexistenzen zeichnen ein ambivalentes Bild der Moderne. Jede Woche stellen wir einen Protagonisten aus dem Krieg der Geister vor.