Karte 19 »Hemisphaerium Coeli Australe«, In: Johann Gabriel Doppelmayr: Atlas Novus Coelestis, Nürnberg, Homannische Erben, 1742 © Klassik Stiftung Weimar

Ausschnitt Sternwarte Kassel aus Karte 19 »Hemisphaerium Coeli Australe«, In: Johann Gabriel Doppelmayr: Atlas Novus Coelestis, Nürnberg, Homannische Erben, 1742 © Klassik Stiftung Weimar

Ausschnitt aus Karte 19 »Hemisphaerium Coeli Australe«, In: Johann Gabriel Doppelmayr: Atlas Novus Coelestis, Nürnberg, Homannische Erben, 1742 © Klassik Stiftung Weimar

Ausschnitt Sternwarte Kopenhagen aus Karte 19 »Hemisphaerium Coeli Australe«, In: Johann Gabriel Doppelmayr: Atlas Novus Coelestis, Nürnberg, Homannische Erben, 1742 © Klassik Stiftung Weimar

Karte 18 »Hemisphaerium Coeli Boreale«, In: Johann Gabriel Doppelmayr: Atlas Novus Coelestis, Nürnberg, Homannische Erben, 1742 © Klassik Stiftung Weimar

Karte 15 »Basis Geographiae Recentioris Astronomica«, In: Johann Gabriel Doppelmayr: Atlas Novus Coelestis, Nürnberg, Homannische Erben, 1742 © Klassik Stiftung Weimar

Globus Coelestis Novus, Nürnberg, 1728 © Klassik Stiftung Weimar

Globus Terrestris Novus, Nürnberg, 1736 © Klassik Stiftung Weimar

Globus Cölestis Novus, Nürnberg, 1736 © Klassik Stiftung Weimar

Globus Terrestris, Nürnber, 1787 © Klassik Stiftung Weimar

Doppelmayrs Himmelsatlas

Johann Gabriel Doppelmayr: Atlas Novus Coelestis, Nürnberg, Homannische Erben, 1742

»Quod Deus geometriam in mundo exerceat« (inwiefern Gott die Geometrie am Himmel ausübt), lautete der Titel der Antrittsvorlesung von Johann Gabriel Doppelmayr, als er 1704 zum Professor für Mathematik an sein ehemaliges Gymnasium – das Nürnberger Aegidianum – berufen wurde. Doppelmayr hatte sich nach seinen Studien in Altdorf und Halle für zwei Jahre auf Reisen begeben, besuchte Vorlesungen in Utrecht, Leiden, Oxford und London. Seine Schaffensjahre sollten mit der führenden Rolle seiner Heimatstadt Nürnberg in der Astronomie zusammengehen.

Als Doppelmayr begann, sich kartographisch zu betätigen, war es die 1702 in Nürnberg durch Johann Baptist Homann gegründete Offizin, in der seine astronomischen Karten erschienen. Der lang gehegte Plan, diese Karten in einem Himmelsatlas zusammenzuführen, wurde im Jahr 1742 verwirklicht.

Der berühmte »Atlas Novus Coelestis« vereint 30 großformatige, prächtig kolorierte Himmelskarten.

Er führt mit Darstellungen des Sonnensystems, des Mondes, der Sternbilder, der Planetenbewegungen und Kometenbahnen in alle Bereiche der damaligen Astronomie ein. Ein Exemplar des wertvollen Kartenwerks wurde der Herzogin Anna Amalia Bibliothek nach dem Brand aus privatem Besitz gespendet.

Karte 15: Basis Geographiae

Karte 15 »Basis Geographiae Recentioris Astronomica«, In: Johann Gabriel Doppelmayr: Atlas Novus Coelestis, Nürnberg, Homannische Erben, 1742 © Klassik Stiftung Weimar

Die Karte Nummer 15 »Basis Geographiae Recentioris Astronomica« zeigt die Welt in zwei Hemisphären. Die beigefügten Tabellen führen die astronomisch ermittelten geographischen Koordinaten von 142 Orten der ganzen Welt auf, genannt werden auch die verantwortlichen Astronomen und die jeweils angewandte Methode der Längenbestimmung. Gerahmt ist die Karte von Abbildungen einer Mond- und einer Sonnenfinsternis, genauestens beobachtet und festgehalten von mehreren Engeln.

Karte 19 »Hemisphaerium Coeli Australe«, In: Johann Gabriel Doppelmayr: Atlas Novus Coelestis, Nürnberg, Homannische Erben, 1742 © Klassik Stiftung Weimar

Karte 19 »Hemisphaerium Coeli Australe«, In: Johann Gabriel Doppelmayr: Atlas Novus Coelestis, Nürnberg, Homannische Erben, 1742 © Klassik Stiftung Weimar

Für die Darstellung der südlichen Himmelssphäre auf Karte 19 »Hemisphaerium Coeli Australe« legte Doppelmayr die Sternkarten des Johannes Hevelius zugrunde. Neben einer tabellarischen Übersicht der Sternbilder mit den für das Jahr 1730 errechneten Koordinaten zeigt die Karte Abbildungen berühmter Sternwarten.

Doppelmayr Globen

Doppelmayr, dessen naturwissenschaftliche und biographische Schriften sich einer großen Verbreitung erfreuten, gilt überdies als der produktivste Nürnberger Globenhersteller des 18. Jahrhunderts. In Zusammenarbeit mit dem Kupferstecher Johann Georg Puschner stellte er ab 1728 sowohl Himmels- als auch Erdgloben her.

Im Besitz der Herzogin Anna Amalia Bibliothek befinden sich zwei Himmels- und zwei Erdgloben: der »Globus Terrestris Novus« und der »Globus Cölestis Novus« aus dem Jahr 1736 sowie der »Globus Coelestis Novus« von 1728 und der »Novus Globus Terrestris« von 1787.

Bereits zu Lebzeiten erfuhr Doppelmayr hohe Anerkennung, er war Mitglied der bedeutendsten wissenschaftlichen Gesellschaften seiner Zeit. Posthum wurden ein Asteroid sowie ein Krater und eine Grabengruppe (Rimae) auf dem Mond nach ihm benannt.

Ankäufe und Geschenke für die Herzogin Anna Amalia Bibliothek nach dem Brand 2004

Am 2. September 2004 brach in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar ein verheerender Brand aus, der das Gebäude und den wertvollen Buch- und Kunstbestand stark beschädigte. Im Blog stellen wir Ihnen regelmäßig ganz besondere Ankäufe und Geschenke für die Herzogin Anna Amalia Bibliothek vor, die nach dem Brand neu in den Bestand der Bibliothek integriert wurden.

I.A.a. Carius-Kiehne, Annett. In: Reise in die Bücherwelt: Dr. Knoche, Michael (Hg.) im Auftrag der Klassik Stiftung Weimar: Drucke der Herzogin Anna Amalia Bibliothek aus sieben Jahrhunderten. Köln, 2011.