Lucas Cranach der Ältere, Das Martyrium des heiligen Julian, Zeichnung, © Klassik Stiftung Weimar

Während des Forschungskolloquiums (v.l.n.r. Armin Kunz, C.G. Boerner New York, Prof. Dr. Hermann Mildenberger, Leiter der Graphischen Sammlungen Weimar, Dr. Christof Metzger, Chefkurator der Albertina Wien, Prof. Dr. Wolfgang Holler, Generaldirektor Museen der Klassik Stiftung Weimar)

Prof. Dr. Wolfgang Holler, Generaldirektor Museen der Klassik Stiftung Weimar, nimmt die Cranach-Zeichnung in Augenschein

Während des Forschungskolloquiums (v.l.n.r. Uwe Golle, Papierrestaurator der Klassik Stiftung Weimar, Armin Kunz, C.G. Boerner New York, Prof. Dr. Hermann Mildenberger, Leiter der Graphischen Sammlungen Weimar, Dr. Christof Metzger, Chefkurator der Albertina Wien)

Der Cranach-Krimi geht weiter

Die außergewöhnliche Produktivität der Cranach-Werkstatt mit Werken aus über 80 Jahren Schaffenszeit stellt nach wie vor eine große Herausforderung für die Cranach-Forschung dar. Bis heute ist die Kunstgeschichte bemüht, Cranach-Werke einzelnen Mitgliedern der Werkstatt zuzuweisen. Nicht selten entzieht sich die »Marke Cranach« jedoch einer eindeutigen Klassifizierung.

Wie sich die heute in den Graphischen Sammlungen Weimar befindlichen Graphiken aus der Cranach-Werkstatt und ihrem Umfeld in das Gesamtwerk Lucas Cranachs einordnen lassen, wurde am 26. November 2014 im Rahmen eines Kolloquiums diskutiert. Gemeinsam mit externen Gästen betrachteten Experten der Klassik Stiftung seltene und teils noch weitestgehend unbekannte Zeichnungen des deutschen Renaissance-Künstlers.

Als internationale Cranach-Graphikexperten waren Armin Kunz, C.G. Boerner New York, Dr. Christof Metzger, Albertina Wien, und Dr. Michael Roth, Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, angereist. Etliche Originale wurden unter die Lupe genommen und auf ihren Zustand, ihre Ausführungsweise, Datierung und Zuschreibung hin eingehend untersucht.

Während des Forschungskolloquiums (v.l.n.r. Armin Kunz, C.G. Boerner New York, Prof. Dr. Hermann Mildenberger, Leiter der Graphischen Sammlungen Weimar, Dr. Christof Metzger, Chefkurator der Albertina Wien, Prof. Dr. Wolfgang Holler, Leiter der Direktion Museen der Klassik Stiftung Weimar)

Während des Forschungskolloquiums (v.l.n.r. Armin Kunz, C.G. Boerner New York, Prof. Dr. Hermann Mildenberger, Leiter der Graphischen Sammlungen Weimar, Dr. Christof Metzger, Chefkurator der Albertina Wien, Prof. Dr. Wolfgang Holler, Leiter der Direktion Museen der Klassik Stiftung Weimar)

Das Fachwissen der Experten war wertvoll vor allem für die Einordnung der Werke. Sie konnten wichtige Hinweise auf den vorliegenden Stil geben, Vergleiche zu Werke von Zeitgenossen Cranachs anstellen und über Zuschreibungsschwierigkeiten diskutieren. Bei einigen Graphiken verrieten jedoch allein die Beschaffenheit des Trägermaterials, die Farbpigmente oder verborgene Wasserzeichen im Papier etwas über den Entstehungskontext des Stückes. In gemeinsamer Arbeit präsentierten die Papierrestauratoren Uwe Golle und Carsten Wintermann neueste Materialbefunde, die auf einige Rätsel eine Antwort geben, aber auch neue Fragen aufwerfen.

Sogar die großen Graphikkenner zeigten sich bei der Betrachtung der Weimarer Originale erstaunt über deren gute Qualität und Einmaligkeit.

Eine Auswahl dieser Werke kann in der Ausstellung »Cranach in Weimar«, die am 3. April 2015 im Schiller-Museum eröffnet, bestaunt werden. Es bleibt spannend.

Zur Ausstellung »Cranach in Weimar«