Étienne François & Herfried Münkler über Europäische Kultureliten

Die europäischen Eliten traten um 1914 in einen beispiellosen Kampf um die Deutungsmacht von Kultur und Zivilisation ein, so die These der Ausstellung »Krieg der Geister«. Wie aber entstanden diese Eliten, welchen Rekrutierungswegen und Karrierepfaden verdankten sie ihren Einfluss?

Étienne François und Herfried Münkler sprachen in Weimar über die Rolle europäischer Kultureliten seit 1914. Hellmut Seemann, Präsident der Klassik Stiftung Weimar, moderierte das Gespräch.

Das gesamte Gespräch vom 5. September 2014 nachhören:

Ausgehend von der Ausstellung diskutieren François und Münkler darüber, wie sich der Elitenbegriff in den letzten 100 Jahren verändert hat. Das besondere Augenmerk ist dabei auf den Vergleich zwischen Deutschland und Frankreich gerichtet und die Fragen:

Was meinen wir, wenn wir heute von Eliten sprechen, welche gesellschaftliche Relevanz kommt Eliten zu und zu guter Letzt: Brauchen wir Eliten heute noch?

Étienne François

Étienne François ist Historiker und intimer Kenner der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich. Er ist Professor an der Freien Universität Berlin und lehrte bis zu seiner Emeritierung 2003 an der Pariser Sorbonne. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen »Nation und Emotion. Deutschland und Frankreich im Vergleich« (1995) sowie das mehrbändige Werk »Deutsche Erinnerungsorte« (2001).

Herfried Münkler

Herfried Münkler ist einer der renommiertesten deutschen Politikwissenschaftler und Ideenhistoriker. Er ist Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Mehrere seiner Bücher gelten mittlerweile als Standardwerke, darunter »Die neuen Kriege« (2002) und »Die Deutschen und ihre Mythen« (2009). Jüngst erschien »Der große Krieg. Die Welt 1914–1918«.

Ausstellung »Krieg der Geister. Weimar als Symbolort deutscher Kultur vor und nach 1914« | 1. August bis 9. November 2014 | Neues Museum Weimar