Der erste Schritt zum Klimarahmen: Schreiner Thomas Holzhauer baut die sogenannten Abstandsleisten, die später in den historischen Rahmen hineingeleimt werden. © Klassik Stiftung Weimar

Der »Schmerzensmann« ist auf eine leicht gewölbte Holztafel gemalt. © Klassik Stiftung Weimar

Immer wieder testet Thomas Holzhauer vorsichtig, ob die Abstandsleisten perfekt auf das Gemälde passen. © Klassik Stiftung Weimar

Nachdem der Abstands-Rahmen farblich an den historischen Rahmen angeglichen ist, leimt Thomas Holzhauer noch einen zweiter Rahmen an die Rückseite des historischen Bilderrahmens. Beide werden innen mit Aluminium isoliert. © Klassik Stiftung Weimar

Vorsichtig setzen Anne Levin und Thomas Holzhauer das Cranach-Gemälde ein. © Klassik Stiftung Weimar

Mit kleinen Korkscheiben wird der »Schmerzensmann« im Rahmen ausgerichtet… © Klassik Stiftung Weimar

…und anschließend fixiert. © Klassik Stiftung Weimar

Im letzten Schritt versiegelt Thomas Holzhauer den Klimarahmen mit einer Schutzplatte und dichtet die Fugen mit Klebefolie ab. © Klassik Stiftung Weimar

Nur von hinten ist der fertige Klimarahmen sichtbar. Er schließt das Bild zwischen Glasplatte und Rückwand ein und schützt es vor klimatischen Veränderungen. © Klassik Stiftung Weimar

Der »Schmerzensmann« in der Ausstellung im Schiller-Museum © Klassik Stiftung Weimar

Cranachs »Schmerzensmann« auf dem Weg ins Mikroklima

Kaum jemand kommt den Kunstwerken eines Museums so nah wie die Restauratoren, doch nur wenige haben eine genaue Vorstellung von ihrer Arbeit. In Folge 3 unserer Depotreihe zeigen wir, wie Schreiner Thomas Holzhauer einen schützenden Klimarahmen für den Schmerzensmann baut.

Lucas Cranach d.Ä., Schmerzensmann (Fragment), um 1515 © Klassik Stiftung Weimar

Lucas Cranach d.Ä., Schmerzensmann (Fragment), um 1515 © Klassik Stiftung Weimar

Für die zum Teil 500 Jahre alten Cranach-Gemälde ist der Umzug in ein neues Museum besonders gefährlich: Viele sind auf Holztafeln gemalt. Ändert sich das Klima zu stark, kann sich das Holz wölben, die Malschicht reißt und die Farbe beginnt zu bröckeln. Damit das nicht passiert, hat der Schreiner Thomas Holzhauer maßgefertigte Klimarahmen für alle Cranach-Gemälde gebaut. Seit 15 Jahren fertigt er nach einem selbst entwickelten Verfahren schützende Rahmen für historische Gemälde.

Die Klimarahmen von Thomas Holzhauer sind für den Betrachter so gut wie unsichtbar.

Sie sind eine Art zweiter Rahmen, der in den historischen Rahmen der Gemälde eingebaut ist und das Bild zwischen zwei Glasplatten in ein Mikroklima einschließt.

Der »Schmerzensmann« ist auf eine leicht gewölbte Holztafel gemalt.

Der »Schmerzensmann« ist auf eine leicht gewölbte Holztafel gemalt.

Nachdem Anne Levin und Thomas Holzhauer den »Schmerzensmann« aus seinen historischen Holzrahmen genommen haben, misst der Schreiner Bild und Rahmen genau aus und notiert jede Wölbung, jede Unebenheit der Holztafel, damit er die sogenannten Abstandsleisten genau anpassen kann. Diese mit Filz beklebten Holzleisten sorgen dafür, dass das Bild später nicht an der gläsernen Frontscheibe anliegt.

Der erste Schritt zum Klimarahmen: Schreiner Thomas Holzhauer baut die sogenannten Abstandsleisten, die später in den historischen Rahmen hineingeleimt werden.

Der erste Schritt zum Klimarahmen: Schreiner Thomas Holzhauer baut die sogenannten Abstandsleisten, die später in den historischen Rahmen hineingeleimt werden.

Immer wieder hobelt Thomas Holzhauer feine Späne von den Leisten ab und vergleicht sie vorsichtig mit dem Gemälde, bis sie perfekt auf das Bild passen.

Immer wieder testet Thomas Holzhauer vorsichtig, ob die Abstandsleisten perfekt auf das Gemälde passen.

Immer wieder testet Thomas Holzhauer vorsichtig, ob die Abstandsleisten perfekt auf das Gemälde passen.

Jetzt wird der Abstands-Rahmen farblich an den historischen Rahmen angeglichen und hineingeleimt. Im zweiten Schritt befestigt Thomas Holzhauer noch einen zweiten Rahmen an der Rückseite des historischen Bilderrahmens. In ihn soll später die Schutzplatte eingesetzt werden.

Nachdem der Abstands-Rahmen farblich an den historischen Rahmen angeglichen ist, leimt Thomas Holzhauer noch einen zweiter Rahmen an die Rückseite des historischen Bilderrahmens. Beide werden innen mit Aluminium isoliert.

Nachdem der Abstands-Rahmen farblich an den historischen Rahmen angeglichen ist, leimt Thomas Holzhauer noch einen zweiter Rahmen an die Rückseite des historischen Bilderrahmens. Beide werden innen mit Aluminium isoliert.

Nachdem die Rahmen verklebt und die Glasplatte eingesetzt ist, isoliert Thomas Holzhauer die Leisten mit Aluminium. Sonst könnte Luftfeuchtigkeit eindringen. Damit das Klima im Rahmen ideal ist, müssen die nächsten Arbeitsschritte in einem optimal klimatisierten Raum passieren.

Vorsichtig setzen Anne Levin und Thomas Holzhauer das Cranach-Gemälde ein.

Vorsichtig setzen Anne Levin und Thomas Holzhauer das Cranach-Gemälde ein.

Vorsichtig setzen Anne Levin und Thomas Holzhauer das Gemälde ein.

Mit kleinen Korkscheiben wird der »Schmerzensmann« im Rahmen ausgerichtet… und anschließend fixiert.

Mit kleinen Korkscheiben wird der »Schmerzensmann« im Rahmen ausgerichtet… und anschließend fixiert.

Mit kleinen Korkstücken bringt der Schreiner das Bild in die optimale Position und fixiert es.

Im letzten Schritt versiegelt Thomas Holzhauer den Klimarahmen mit einer Schutzplatte und dichtet die Fugen mit Klebefolie ab.

Im letzten Schritt versiegelt Thomas Holzhauer den Klimarahmen mit einer Schutzplatte und dichtet die Fugen mit Klebefolie ab.

Eine doppelbödige Rückwand, die noch zusätzlich mit Klebefolie abgedichtet wird, versiegelt schließlich das Gemälde und schützt es vor klimatischen Veränderungen.

Nur von hinten ist der fertige Klimarahmen sichtbar. Er schließt das Bild zwischen Glasplatte und Rückwand ein und schützt es vor klimatischen Veränderungen.

Nur von hinten ist der fertige Klimarahmen sichtbar. Er schließt das Bild zwischen Glasplatte und Rückwand ein und schützt es vor klimatischen Veränderungen.

Nur so können die fragilen Kunstwerke für die Zeit der Ausstellung »Cranach in Weimar« vom Schlossmuseum ins Schiller-Museum umziehen.

Der »Schmerzensmann« in der Ausstellung im Schiller-Museum

Der »Schmerzensmann« in der Ausstellung im Schiller-Museum

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