Khaled Arfeh in seinem Atelier. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

»Reise nach Sicherheit« von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Khaled Arfeh in seinem Atelier. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Zu Besuch in »Weimaskus«,
bei Khaled Arfeh

Khaled Arfehs Atelier liegt versteckt in einem Hinterhof am Stadtrand von Weimar. »Weimaskus« nennt es der syrische Künstler; er hat es sich selbst eingerichtet. Ein gusseiserner Holzofen, auf dem Tee warmgehalten wird, trennt den Raum in zwei Bereiche:

Links lehnen bunte Gemälde an den Wänden, liegen Staffelei, Pinsel und Farben. Rechts arbeitet Khaled Arfeh mit Gips, Gasbeton und Holz, formt mit Hammer und Meißel abstrakte, fast fratzenhafte Gesichter.

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Der Krieg in Syrien sei beständiges Thema seiner Arbeit, sagt er und rollt eine mehrere Meter breite Leinwand auf dem Boden aus. »Reise nach Sicherheit« – es ist eins seiner wenigen betitelten Werke.

Verzerrte Gesichter, Fußabdrücke, der Bug eines Schiffs – Menschen scheinen in einem Meer aus Blut zu ertrinken.

»Ich will nicht zurück, kann nicht zurück, darf nicht zurück«, sagt Khaled Arfeh. Früher habe er auf eine Rückkehr nach Syrien gehofft, sie für möglich gehalten. Doch die Situation habe sich durch Diktatur und IS verändert; er glaube nicht mehr daran.

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

»Reise nach Sicherheit« von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Khaled Arfeh wurde 1974 in Syrien geboren. Er lernte Bildhauerei und arbeitete nach seinem Masterstudium mehrere Jahre an der Universität in Damaskus.

Fotografien zeigen einige seiner Arbeiten: Viele Monate habe er etwa mit einem Kollegen an einer fast 4 Meter hohen Skulptur aus Bronze gearbeitet, die noch heute in Damaskus stehe.

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

2006 kam Khaled Arfeh als Stipendiat an die Bauhaus-Universität nach Weimar. Seinen Doktor habe er jedoch abgebrochen: »Ich bin ein praktischer Mensch«, sagt er lächelnd.

Das Theoretische liege ihm nicht so sehr wie die handwerkliche Arbeit mit den Materialien. Seit 2014 lebt er als freischaffender Künstler in Weimar.

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

In der Orangerie stellt Khaled Arfeh nun acht bis neun Skulpturen aus Gasbeton und Gips aus. Ihn interessiere das Spannungsfeld zwischen Natur und Künstlichem, zwischen Pflanzen und künstlichem Material.

»Wir leben nicht richtig in der Natur, aber auch nicht richtig künstlich«, sagt er. Viele Menschen hätten heutzutage das Bedürfnis, wieder mehr mit der Natur verbunden zu sein.

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Doch das sei nur seine Einschätzung. Er möchte die Besucher nicht beeinflussen und verzichte deswegen ganz bewusst darauf, seine Skulpturen zu benennen. Die Menschen sollen in ihrer Interpretation so frei wie möglich sein.

»Kunst braucht keine Erklärung.«

Jeder könne Fragen stellen und Antworten finden. Dabei sei nicht entscheidend, ob der Betrachter herausfinde, was er als Künstler gemeint habe.

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Zu Besuch in »Weimaskus«, im Atelier von Khaled Arfeh. © Klassik Stiftung Weimar/ Benjamin Grau

Khaled Arfehs Skulpturen sind vom 5. März bis  17. April in der Orangerie Belvedere zu sehen.

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2 Kommentare

  • Ein sehr interessanter Artikel. Ich hätte mir die Skulpturen und Gemälde gern angeschaut. Leider ist die Ausstellung schon vorbei. Aber was denken Sie, kann man Herrn Arfeh auch in seiner Kunstwerkstatt besuche bzw. die Skulpturen anschauen?

    Viele Grüße aus Weimar

    Ribbe -
    • Der Künstler arbeitet mit der Galerie Profil (Geleitstraße 8, 99423 Weimar) zusammen. Momentan werden dort leider keine Werke von Khaled Arfeh ausgestellt, aber eventuell kann laut Aussage der Inhaberin ein persönlicher Termin vereinbart werden. Wenden Sie sich dafür am besten direkt an die Galerie (http://www.galerie-profil.de, Telefon 03643-499801). Viele Grüße, Ihre Online-Redaktion

      Klassik Stiftung Weimar -