Der Sprung über das Bauhaus, T. Lux Feininger. Links: Xanti Schawinsky, 1927 © T. Lux Feininger Estate 2012 Creditline. Für das Objekt: Bauhaus-Archiv Berlin. Bildnachweis: Bauhaus-Archiv Berlin

Wandbehang »Schwarz-Weiß«. Gunta Stölzl, 1923/24 © Klassik Stiftung Weimar

Mokka-Maschine (6-teilig). Theodor Bogler (Entwurf), Aelteste Volkstedter Porzellanfabrik (Ausführung), 1923 © Klassik Stiftung Weimar

Arbeitsmodell zum Denkmal der Märzgefallenen auf dem Weimarer Hauptfriedhof. Walter Gropius 1921 © VG Bild-Kunst, Bonn 2012. Bildnachweis: Klassik Stiftung Weimar

Bauhaus meets Olympia

Die Klassik Stiftung ist in diesen Tagen auf internationalem Pflaster präsent. Im Gepäck hat sie rund 70 Ausstellungstücke, die sie im deutschen Kulturbeitrag zu den Olympischen Spielen zeigt. Weitere Leihgaben kommen unter anderem aus dem Bauhaus-Archiv Berlin, der Stiftung Bauhaus Dessau und internationalen Einrichtungen, wie dem Centre Georges Pompidou und dem New Yorker Museum of Moderen Art.

Was wird in der Londoner Barbican Art Gallery gezeigt? Die Ausstellung widmet sich der renommierten Kunst- und Gestaltungsschule der Moderne. Hinter den Exponaten verbirgt sich der erzieherische und soziale Anspruch der Schule.

Gefeiert wird das Leben, so verrät es das Konzept der Ausstellung. Nur grob chronologisch geordnet und nach Themen aufgeteilt, tragen die Weimarer Exponate zur Vielfalt und Größe der Präsentation bei.

Zu den von der Klassik Stiftung als Leihgabe zur Verfügung gestellten Stücken zählen einige Perlen der Gestaltungskunst. Ein Arbeitsmodell von Walter Gropius zum Denkmal der Märzgefallenen des Kapp-Putsches auf dem Weimarer Hauptfriedhof von 1921 zeigt eine Vorstufe des späteren Denkmals, mit dem Gropius in einem Wettbewerb gewann.

Auch seltene Stücke werden dem Besucher zugänglich gemacht, wie ein Wandbehang der Künstlerin Gunta Stölzl aus den Jahren 1923/24.  Das Besondere und Neue schon zu seiner Entstehungszeit war der abstrakt-geometrische Charakter des Teppichmotivs.

Neue Wege gingen die Künstler des Bauhauses auch im Bereich der Gebrauchskeramik. Theodor Boglers Entwurf für eine Mokka-Maschine von 1923 mag für den heutigen Betrachter sehr speziell aussehen. Aber er verdeutlicht das charakteristische Denken in ungewohnten Bahnen, das für die Moderne kennzeichnend ist. Das zugrundeliegende Thema lautet nach Gropius »Einheit in der Vielfalt« und soll dem Bauhausmotto, Kunst und Technik zu einer neuen Einheit zu verhelfen, gerecht werden.

Bei einem Besuch kann man sich ein eigenes Bild machen. Nach London locken nicht nur die aus Deutschland zur Ausstellung bereitgestellten Exponate. Ein großes Rahmenprogramm ergänzt das »Schauen« mit einem aktiven Part. Herausstechen aus dem Rahmenprogramm das Kostümfest zum Thema der Ausstellung und die Arts School Lab, eine zweiwöchige experimentale Kunstschule. Hier soll das Bauhaus von damals auf seine Übertragbarkeit ins Jetzt getestet werden. Die Teilnehmer sollen sich damit auseinandersetzen, ob sich die Methoden und Konzepte noch heute für kreative Ideen einsetzen lassen. Bauhaus- refreshed/ reloaded !

Die Ausstellung »Bauhaus: Art as Life« ist noch bis zum 12. August in der Barbican Art Gallery in London zu sehen.

Weitere Informationen auch unter: www.bauhaus-online.de

Von Maria Krasny