Die Forschungshospitanten Kemal Baran (auf der Leiter) und Alexander Mortimore fotografieren die Figur aus unterschiedlichen Ansichten.

Das Modell in der point cloud

Das Modell in der dense cloud

Das Mesh-Modell

Das Mesh-Modell im Detail

Das fertige 3D-Modell

3D-Modelle als Werkzeug der Geisteswissenschaften

Digitale 3D-Modelle können für die Präsentation von Ergebnissen aus den Projekten des Forschungsverbunds MWW nützlich sein. So kann die digitale Visualisierung von Goethes Bibliothek seine Wissensordnung deutlich vor Augen führen oder eine virtuelle Ausstellung aller Goethe-Büsten einen direkten und damit besseren Vergleich bieten.

Zum Test für zukünftige Nutzungen haben wir eine Skulptur aus dem Innenhof des Weimarer Stadtschlosses ausgewählt. Hier ein kleiner Überblick der Arbeitsschritte:

Schritt 1: Fotoarbeiten

Wir fotografieren die Figur von jeder Seite aus verschiedenen Winkeln. Etwa 60 Aufnahmen sind ausreichend.
Tipp: Bei Außenaufnahmen auf gleichmäßige Beleuchtung achten. Ein bewölkter Tag ist bestens geeignet.

Schritt 2: Auswahl der geeigneten Software

Unsere Entscheidungskriterien waren Preis, Bedienbarkeit, Exportmöglichkeiten und eine vorzeigbare Qualität des Ergebnisses. Sicherlich existieren auch Freeware-Alternativen, die jedoch aufgrund ihrer Lizenz- und Urheberrechtsrichtlinien ausschieden. Einen Vergleich der Software fanden wir hier.

Schritt 3: Erstellen des Modells

  • Zunächst fertigt die Software eine ›point cloud‹ an, in der sie alle Kamerapositionen feststellt, eine ›dense cloud‹  verfeinert im nächsten Schritt das Ergebnis.
  • Aus den beiden vorherigen Berechnungen kann nun mittels tausenden von Dreiecken ein Modell erstellt werden.
  • Die Oberfläche des Modells erhält schließlich mithilfe der Fotos eine Textur.

Tipp: Der Acrobat Reader kann ein 3D-Modell anzeigen, in dem man auch navigieren kann.

Swantje Dogunke

Swantje Dogunke ist seit April 2014 Mitarbeiterin »Digital Humanities« im Forschungsverbund Marbach Weimar Wolfenbüttel. Sie arbeitet im Projekt Digitale Forschungs­infrastruktur und erforscht den Aufbau eines virtuellen Forschungsraums.

Wer mehr Informationen haben möchte, kann sich direkt an Swantje Dogunke wenden.

Vom Blog des Forschungsverbunds MWW

Dieser Beitrag erschien auf dem Blog des Forschungsverbunds Marbach Weimar Wolfenbüttel (MWW). Das Deutsche Literaturarchiv Marbach, die Klassik Stiftung Weimar und die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel gründeten am 1. September 2013 diesen Verbund. Ziel der Partnerschaft ist die intensive Erforschung der einzigartigen Bestände, die die Epochen vom Mittelalter bis zur Gegenwart übergreifen.