»Damit doch jemand im Hause die Feder führt«
Nahezu 200 Jahre lang wurde Charlotte von Schiller vor allem als Ehefrau Friedrich Schillers und als Mutter wahrgenommen. Dieses Bild der 1766 geborenen Charlotte von Lengefeld wurde weitgehend durch die 1830 erschienene Schiller-Biographie geprägt, die Caroline von Wolzogen vier Jahre nach Charlottes Tod veröffentlichte.
Ein facettenreicheres Bild von Charlottes Persönlichkeit und Begabungen ergibt sich beim Studium ihres Nachlasses:
Im Spiegel ihrer Briefe, literarischen Werke, ihrer Lektüreaufzeichnungen sowie ihrer Übersetzungen erscheint eine vielseitig gebildete, auch naturwissenschaftlich interessierte Frau.
Deren aufmerksamen Blick hält Ludovike Simanowiz in Porträts fest, Karl Ludwig von Knebel würdigt Charlotte als »Philosophin« und Goethe setzt ihr in Glückliches Ereignis ein Denkmal der Freundschaft und Achtung.
Wie die sensible Beobachterin, Korrespondenzpartnerin und Leserin Charlotte von Schiller schreibend und zeichnend zur Feder greift, zeigen zwei Ausstellungen, die 2015 eröffnet werden: die eine im Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar, die andere in Schillers Gartenhaus in Jena.